Wo können Sie die Werke von René Mayer im Frühjahr/Sommer 2025 bewundern?
René Mayer nimmt jedes Jahr an Gruppen- und Einzelausstellungen teil. Hier sehen Sie, wo Sie seine Werke bewundern können:
René Mayer nimmt an einer neuen Gruppenausstellung in Istanbul teil.
Die Vision Art Platform hat beschlossen, zwei Werke von René Mayer in eine kuratierte Gruppenausstellung aufzunehmen, was eine außergewöhnliche Gelegenheit darstellt.
Ausstellung „Kesişmeler | Schnittpunkte“ vom 29. April bis 26. Juli 2025
Die von Fırat Arapoğlu kuratierte Ausstellung wird am Dienstag, den 29. April um 19.00 Uhr eröffnet und läuft bis zum 26. Juli 2025 in der Vision Art Platform in Istanbul. Es handelt sich um ein wichtiges Projekt, das eine Auswahl von Künstlern mit unterschiedlichen Hintergründen und Ästhetiken zusammenbringt, darunter mehrere anerkannte Figuren der zeitgenössischen Kunstszene Istanbuls.
Ein erfahrener Kommissar und eine hohe Sichtbarkeit
Fırat Arapoğlu, ein angesehener Kunstkritiker und Kurator, verleiht dieser Ausstellung eine ausgewiesene Expertise. Die Veranstaltung wird auch von GQ Turkey in den Medien begleitet, was allen teilnehmenden Künstlern eine hohe Sichtbarkeit verschafft.
Ausgestellte Künstler
René Mayer, Aida Mahmudova, Fatih Temiz, Payidar Seyma Alisir, Lara Sayilgan, Semih Zeki, Kibele Yarman, Soyhan Baltaci, Sefa Cakir, Berna Dolmaci, Mert Acar
René Mayer in Istanbul bei der Vision Art Platform ausgestellt
Die Werke At the Centre B (2021) und Slow Disappearance (2023) von René Mayer werden im Rahmen der Gruppenausstellung „Kesişmeler | Schnittpunkte“, kuratiert von Fırat Arapoğlu auf der Vision Art Platform in Istanbul vom 29. April bis 26. Juli 2025 gezeigt. Beide Gemälde zeichnen sich als visuelle und konzeptionelle Fragen über die Natur, die Wirtschaft und das menschliche Eingreifen aus.
In diesen Werken werden bemalte Casino-Chips auf der Oberfläche der Leinwand platziert. Diese Objekte, die von Mayer immer wieder verwendet werden, ziehen als kritische Symbole die Aufmerksamkeit auf sich. Wie Luca Beatrice in seinem Text über die Serie Imperceptible Shift, die im Juli 2024 in einer Einzelausstellung in Bubbio gezeigt wurde, hervorhob, verwendet Mayer die Chips, um zu veranschaulichen, wie Zufall und Risiko zu Emblemen des kapitalistischen Eingriffs in die Natur geworden sind.
Die Natur als Spielplatz: Eine Kritik des Kapitalismus
Diese Chips sind mehr als nur spielerische Accessoires, sie repräsentieren die Konsumgewohnheiten und die Logik der ständigen Risikobereitschaft des kapitalistischen Systems. Mayer argumentiert, dass die Natur nicht nur als ästhetisches Dekor wahrgenommen werden sollte, sondern als objektivierte Einheit, die menschlichen Manipulationen unterworfen ist. Die Chips machen diese glücksspielähnliche Beziehung des Menschen mit dem Planeten sichtbar.
Mayer sagte: „Die Casino-Chips symbolisieren die Verantwortungslosigkeit unserer Zivilisation. Wir spielen mit der Erde wie in einem Casino, aber in diesem Spiel verlieren wir alle“.
Die Folgen dieser Niederlage sind nicht sofort sichtbar: Die Veränderung ist nicht spürbar und wir beachten sie nicht, bis es zu spät ist. Wenn wir das Ausmaß der Veränderungen erkennen, ist es oft schon unmöglich, zum vorherigen Zustand zurückzukehren. In einem Kasino scheint es, als ob die Augen sich an der Musik erfreuen würden.
Ein globaler und ethischer Blick auf die Umwelt
In der Serie Imperceptible Shift untersucht Mayer die zerbrechliche Beziehung zwischen Natur und Menschheit mit Hilfe von Token, die in einer sich wiederholenden und seriellen Weise angeordnet sind. Dieser Ansatz spiegelt die Gedanken von Dipesh Chakrabarty wider, insbesondere sein Konzept des planetarischen Denkens, das die Notwendigkeit unterstreicht, die Auswirkungen des Menschen nicht nur auf sozialer und politischer Ebene, sondern auch auf geologischer Ebene zu betrachten.
Mayers Werke werfen somit eine ethische Frage auf, die über die bloße ästhetische Erfahrung hinausgeht: Sie fordern uns auf, über die Unvorhersehbarkeit der Natur und die nachhaltigen Auswirkungen unserer Handlungen nachzudenken. Die zufällige Anordnung der Chips symbolisiert sowohl die Unvorhersehbarkeit als auch die Irreversibilität der langfristigen Umweltfolgen. Mayer ruft zu einer dringenden Bewusstseinsbildung angesichts der aktuellen Umweltkrisen auf.
Wie Luca Beatrice abschließend feststellt, ist die Berücksichtigung der Auswirkungen dieser unmerklichen Veränderungen zweifellos eine der dringendsten Verantwortungen unserer Zeit.
Zweite Ausstellung 2025: Happy Anxiety! im AtelierRoshi, Baar
Eine Doppelserie zwischen Vitalität und Dringlichkeit
Die zweite Ausstellung von René Mayer im Mai 2025 trägt den Titel Happy Anxiety! und findet vom 1. bis 27. Mai 2025 im AtelierRoshi in Baar statt. Die Ausstellung vereint zwei kontrastreiche, aber sich ergänzende Serien: Viva Viva und Schleichende Veränderung. Gemeinsam erforschen sie das paradoxe Nebeneinander von Freude und Sorge, von Lebensfreude und ökologischer Dringlichkeit.
Schleichende Veränderung: Die langsame Veränderung
In dieser Serie greift Mayer ein zentrales Thema seiner Arbeit auf: die allmähliche und oft unsichtbare Zerstörung unserer Umwelt. Durch selbst gemischte Pigmente und die Verwendung von Casino-Chips wirken seine Bilder wie visuelle Warnungen – ohne jedoch in Katastrophenstimmung zu verfallen. Ihre lebhaften Farben und dynamischen Strukturen regen uns zum Handeln an, lassen uns klar denken, ohne zu verzweifeln.
Viva Viva: Ein farbenfroher und spielerischer Impuls
Inspiriert von den Formen des Treibholzes und den lebhaften Farben der mexikanischen Volkskunst, erweckt Viva Viva ausdrucksstarke Terrakottafiguren zum Leben, die voller Energie stecken. Mayer beschreibt diese Serie als eine Farbexplosion, die aus einem Bedürfnis nach Licht und Wärme entstand. Das Ergebnis ist ein Chor von bewegten, fröhlichen und kommunikativen Figuren, die im Gegensatz zu der stillen Spannung der früheren Werke stehen.
Fruchtbare Spannung
Mit Happy Anxiety! lädt Mayer uns ein, sowohl Sorge als auch Freude, Ernsthaftigkeit und Hoffnung zuzulassen. Die Ausstellung fordert nicht, zwischen den Emotionen zu wählen, sondern sie nebeneinander bestehen zu lassen – um dann besser entscheiden zu können, wie wir angesichts der Herausforderungen der heutigen Welt handeln sollen.
Viva Viva: Freude als Material
Eine Explosion von Farbe und Bewegung
Mit Viva Viva lädt uns René Mayer in eine Welt ein, die von Energie, Bewegung und Verbundenheit vibriert. Diese Serie von bemalten Terrakotta-Skulpturen in leuchtenden Farben sprüht vor Leben: jede Figur verkörpert einen spielerischen Geist und eine stille Poesie. Die Werke wurden in wenigen Wochen intensiver und inspirierter Arbeit geschaffen und spiegeln eine fröhliche Hektik wider, die Mayer selbst als „wahre farbige Efferveszenz“ beschreibt.
Mexikanische und organische Inspiration
Der Ausgangspunkt für diese Serie war eine Ausstellung traditioneller mexikanischer Skulpturen, die Mayer auf einer Reise entdeckte. Er war von den intensiven Farben und der symbolischen Präsenz dieser Objekte fasziniert und begann mit Terrakotta zu experimentieren, auf der Suche nach einer archaischen und unmittelbaren Sprache der Formen und Farben. Er ließ sich auch von Treibholzstücken inspirieren, die von der Zeit und den Elementen poliert wurden und in den fließenden und organischen Linien seiner Skulpturen wiederzufinden sind.
Eine stille Choreographie
Die Oberflächen sind glatt, die Volumen ausgewogen: Man spürt den Einfluss von Mayers Designausbildung. Im Gegensatz zu funktionalen Objekten sind diese Figuren jedoch frei. Viele erinnern an Gesichter oder Masken, mit asymmetrischen oder ausgehöhlten Zügen, und laden zu einer emotionalen, fast musikalischen Lesart ein. Mayer beschreibt sie oft als einen Chor, der mit einer kollektiven Stimme vibriert.
Links, Blicke und Dialoge
Diese Skulpturen existieren nicht allein. Sie beugen sich zueinander, berühren sich, treffen sich mit ihren Blicken und antworten einander in einem stummen Dialog. Einige scheinen zu tanzen, andere sich zu unterhalten oder einfach nur zusammenzuleben. Mayer erforscht hier die Themen Intimität, Empathie und geteilte Präsenz, ohne jemals auf Worte zurückzugreifen.
Eine Feier des Imaginären
In einer Zeit, die von Spannungen und Fragmentierung geprägt ist, entwirft Viva Viva eine Vision des Miteinanders. Diese Serie feiert die Farbe, die menschliche Verbindung und das unbegrenzte Potenzial der Vorstellungskraft. Sie erinnert uns sanft, aber bestimmt daran, dass Freude auch eine ernste Sache ist.
Dritte Ausstellung von René Mayer im Jahr 2025: Paintings & Sculptures in der Galerie Hergiswil
Eine noch nie dagewesene Retrospektive
Vom 5. bis 28. Juni 2025 findet in der Galerie Hergiswil (Seestrasse 31, 6052 Hergiswil) die erste Retrospektive statt, die René Mayer gewidmet ist, einem Schweizer Künstler, der seit über 50 Jahren aktiv ist. Die Ausstellung „Paintings & Sculptures“ umfasst 18 Gemälde und 26 Skulpturen, die für seinen künstlerischen Werdegang charakteristisch sind.
Ein Werk an der Schnittstelle von Kunst und Wahrnehmung
Mayer, der in den 1970er Jahren an der Kunstgewerbeschule in Basel ausgebildet wurde, wurde durch den Ansatz des Bauhauses, die Farbtheorien von Johannes Itten und die Lehren des österreichischen Bildhauers Alfred Gruber beeinflusst. Seine abstrakte und taktile Bildsprache beruht auf einer rigorosen technischen Beherrschung und einer tiefen Sensibilität für die Materie.
Die hier gezeigten Serien zeigen eine ständige Erforschung der menschlichen Wahrnehmung und der heutigen Zeit. Eyes untersucht den Blick als emotionalen Kontaktpunkt. Imperceptible Shift und Moving Earth befassen sich mit der Dringlichkeit der Umweltproblematik durch disruptive und poetische Formen. Finiteness hinterfragt das Bild von Schönheit angesichts des Alterns. Boxes thematisiert die geistige und soziale Gefangenschaft, während die Experimente von einer kontinuierlichen Suche nach Farbharmonie und Komposition zeugen.
Zwei wichtige Skulpturenserien
Die Serie Viva Viva bietet eine fröhliche Welt von Terrakotta-Figuren, die von der mexikanischen Volkskunst und dem Basler Karneval inspiriert sind, während die Serie Marmor und Granit die menschliche Figur in essentielle Formen destilliert, in einem subtilen Gleichgewicht zwischen Spannung, Intimität und Abstraktion.
Eine Einladung zur Verlangsamung und Beobachtung
Mit dieser Retrospektive lädt Mayer uns ein, einen aufmerksamen und sensiblen Blick auf die Werke und auf uns selbst zu werfen. Es geht nicht nur darum, zu sehen, sondern zu verstehen, wie der Blick unsere Beziehung zur Welt prägt.
Schlussfolgerung
Die Ausstellungen von René Mayer im Frühjahr und Sommer 2025 zeigen mehr als nur eine außergewöhnliche künstlerische Laufbahn: Sie enthüllen einen tiefen und aufrichtigen Dialog zwischen einem Künstler und der Welt, die ihn umgibt. Die in Istanbul, Baar und Hergiswil ausgestellten Werke zeigen eine über fünfzig Jahre gereifte plastische Sprache, in der jede Form, jede Farbe und jedes Material das Ergebnis einer Reflexion über unsere Zeit, unsere Entscheidungen und unsere Emotionen ist.
In Istanbul nutzt Mayer die Malerei, um über Umweltrisiken und Verantwortungslosigkeit zu sprechen, mit seinen berühmten Casino-Chips als stille, aber eindringliche Metapher für unsere Beziehung zur Welt. In Baar gibt er dem Lebensgefühl Raum mit den farbenfrohen Skulpturen von Viva Viva, die von Vereinigung, Freude und Nähe singen. In Hergiswil ist die ganze Fülle seines Werks – Malerei, Skulptur, Experimente – in einer einzigartigen Retrospektive zu sehen, die wie eine Reise durch die großen Fragen aufgebaut ist, die sein Schaffen durchziehen: die Umwelt, der Blick, der Körper, die Zeit, die sichtbaren und unsichtbaren Grenzen.
Was bei all diesen Ausstellungen auffällt, ist die Kohärenz seines Universums. Mayer drängt sich nicht auf. Er übertreibt weder die Emotionen noch die Kritik. Er gibt uns Schlüssel, Bilder und Symbole, um anders zu denken. Er ermutigt uns, das Wertvollste zu tun, was die Kunst uns heute noch bieten kann: verlangsamen, fühlen, verbinden. In die Tiefe schauen, anstatt nur zu konsumieren.
In einer Welt, die mit schnellen Bildern und lauten Meinungen gesättigt ist, geht das Werk von René Mayer den entgegengesetzten Weg. Es geht mit langsamen Schritten voran, baut Brücken, gibt dem Intimen wie dem Kollektiven, dem Politischen wie dem Poetischen Raum. Vielleicht ist dies letztendlich die Stärke seiner Arbeit: eine klare, aber nicht zynische Weltanschauung – ernst, aber nie verzweifelt. Ein Werk, das noch an den Menschen glaubt, an seine Fähigkeit zu schaffen, zu staunen und sich zu verändern.
Diese drei Ausstellungen sind Einladungen, in diese Welt einzutreten, sich darin zu verlieren und sie mit einem anderen Gefühl zu verlassen. Ein wenig aufmerksamer. Lebendiger.